Roboter lassen bitten ... by K. H. Scheer
Autor:K. H. Scheer [Scheer, K. H. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Posbis, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1964-06-05T01:00:00+00:00
*
Den großen Sender hatten wir in der Eile zurückgelassen. Die Minikorns waren aber auch stark genug, um eine Verbindung mit der Flotte herstellen zu können.
Die THEODERICH hatte sich schon nach dem ersten Anruf gemeldet. Kommodore Jefe Claudrin war am Apparat.
„... vor drei Minuten aus der Librationszone gekommen, Sir", meldete er. „Die Strukturortung war eine Kleinigkeit. Sie befinden sich auf dem Planeten Sumath, viertausendachthundertsechzehn Lichtjahre von Arkon entfernt. Die gelbe Sonne ist namenlos. Wir orten drei Fragmentraumschiffe. Eins stieß soeben in die Wasserdampfatmosphäre vor. Ihre Befehle, Sir?"
Ich öffnete die Magnetverschlüsse und klappte den Helm zurück.
Die feuchtheiße Luft roch nach Moder und Sumpfgasen. Das Dröhnen war noch immer zu hören.
„Kein Angriff!" riet ich hastig. „Ich glaube dem Quallenwesen.
Verscherzen wir uns nicht alle Chancen.
Warten Sie weitere Nachrichten ab, aber versuchen Sie, den Planeten abzuriegeln. Wenn noch mehr Fragmenter auftauchen sollten, so schießen Sie nicht eher, bis Sie selbst angegriffen werden. Ich möchte sehen, wie sich die Sache entwickelt."
Rhodan wies den Kommodore an, meine Ratschläge zu befolgen. Die Verbindung wurde unterbrochen.
Willy meldete sich nicht mehr. Wahrscheinlich lag er wieder in seinem Loch und betrieb Vogel-Strauß-Politik. Ein Weiser muss nicht unbedingt tapfer sein, überlegte ich. Die Posbis hatten mit Willy einen Verhandlungspartner geschickt, dessen beschränkte Anpassungsfähigkeit störend war. Vielleicht gab es aber kein anderes Wesen, auf das die Robots hätten zurückgreifen können: In der dunstigen Luft erschien ein riesenhafter Körper.
Fürchterliche Druckwellen peitschten das Wasser auf, und unsere Höhle füllte sich mit Schlamm. Es blieb uns keine andere Wahl, als den ohnehin unsicheren Zufluchtsort zu verlassen.
„Ortung!" teilte Fellmer Lloyd mit. „Sie haben unsere Individualschwingungen ausgemacht."
Ich blickte auf meinen Echotaster. Die Nadel schlug deutlich aus, was bewies, dass wir außerdem auf technischer Basis eingepeilt wurden. „Warum haben sie die BEY XII abgeschossen?" überlegte Rhodan laut.
Die Frage blieb ungeklärt, obwohl ich mir vorstellen konnte, weshalb man es getan hatte. Die Posbis wünschten keine Mitwisser. Wenn Beybo entkommen wäre, hätte er sicherlich nicht über seinen eigenartigen Transportauftrag geschwiegen.
Wahrscheinlich wäre ihm nichts geschehen, wenn er sich nach den Weisungen gerichtet hätte.
Die Vernichtung des Frachters zeugte aber auch davon, dass bei den Posbis der Zweck die Mittel rechtfertigte. Was war daraus zu folgern? Bisher waren wir um eine Hilfeleistung gebeten worden.
Wenn wir uns weiterhin versteckten, würde man uns dazu zwingen. Ganz davon abgesehen, dass ich mir nicht vorstellen konnte, in welcher Weise wir den Posbis dienlich sein sollten, wäre die Entführung von zwei galaktischen Staatsmännern irgendwie unlogisch gewesen. Warum hatte man uns nicht um qualifizierte Wissenschaftler, Techniker oder Militärexperten gebeten?
Fachleute konnten mehr ausrichten als Rhodan und ich. Unser Wissen war vielseitig, aber wir waren nicht spezialisiert. Ich gab es auf, darüber nachzudenken. Das Dröhnen schwoll noch einmal orkanartig an, um dann zu verstummen. Ein Schiffsmonstrum, viel größer als die Insel, schwebte fahrtlos über den Fluten des Urmeeres. Es war ein typisches Fragmentraumschiff, dessen äußere Form dem Entwurf eines geisteskranken Konstrukteurs glich.
Die ungefähre Würfelgestalt der Zelle wurde von zahllosen asymmetrischen Flächen, Auswüchsen, Türmchen und Galerien zergliedert. Die Anordnung der Triebwerke war nur an dem violetten Düsenflimmern zu erkennen.
Wir zogen uns in den Urwald zurück und flogen dicht über dem Boden auf jene Stelle zu, wo die BEY XII gelandet war.
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